Physiotherapie ist die Behandlung von bestimmten Krankheiten mit naturgegebenen oder physikalischen Mitteln.
Physiotherapie ist ein umfassender Oberbegriff. Die Physiotherapie ist ein natürliches Heilverfahren, das durch die Behandlung des Therapeu-
ten und/oder durch gezielte und individuell abgestimmte aktive oder passive Bewegungen des Patienten zur Heilung und Vorbeugung von Erkrankungen angewendet wird. Sie ist eine nebenwirkungsfreie Therapie.

Das Ziel der Physiotherapie ist es, körpereigene Reaktionen zu steigern und somit körpereigene Heilungsprinzipien zu verstärken.

Die Anwendung verschiedener Therapieformen kann u.a. physiolo-
gische Vorgänge wiederherstellen, Bewegungseinschränkungen beseitigen, Fehlverhalten bei Alltagsbewegungen korrigieren, unaus-
gewogene Muskelkraftverhältnisse ausgleichen und den Patienten ein "Handwerkszeug" mit auf den Weg geben, mit dem er die Heilung aktiv und selbstständig voran bringt und erneuten Problemen vorbeugt.

Schmerzen im Bewegungsapparat betreffen vor allem Muskulatur, Haut und Gelenke. Diese können verschiedene Ursachen haben:

Zum einen gibt es akute Schmerzzustände, die meist durch Verletzungen verursacht sind und mit Rötung, Schwellung und Erwärmung des betroffenen Bereiches einhergehen. Zum anderen können Schmerzen chronisch auftreten, also über einen längeren Zeitraum bestehen. Sie können sich aus nicht ausgeheilten akuten Verletzungen entwickeln, durch Fehl- oder Schonhaltung entstehen, durch Krankheiten verursacht sein oder die Folge von Abnutzungsprozessen, Entzündungen und fehlgeleiteten körpereigenen Prozessen sein.

Muskelschmerzen entstehen vor allem durch Verspannungen, ungleichmäßige Beanspruchung eines Bereiches, Fehlhaltung, beispielsweise am Schreibtisch, und Schonhaltung auf Grund von Schmerzen. Hiervon sind vor allem der Schulter-Arm-Bereich und Nacken und Rücken betroffen.

Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule, also Abnutzung an Wirbelkörper oder Bandscheiben, äußern sich ebenfalls oft als Schmerzen der betroffenen Muskulatur.

Schmerzen an den Gelenken können durch eine akute oder chronisch entzündliche Erkrankung, die Arthritis, entstehen, die unterschiedlichste Ursachen haben kann. Bekannte Beispiele sind die rheumatoide Arthritis, die auch als chronische Polyarthritis bezeichnet wird, die Osteoarthritis, bei der Knochen am Entzündungsgeschehen beteiligt sind, und die Gelenk-Gicht. Das Gelenk schmerzt, schwillt häufig an und seine Funktion ist gestört. Die Entzündung kann langfristig zur Zerstörung von Teilen des Gelenkes führen.

Die Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der die Abnutzung von Knorpeln oder Knochen Schmerzen und Bewegungseinschränkung verursachen. Auch sie kann verschiedenste Ursachen haben, zum Beispiel eine Entzündung oder Fehlstellung des Gelenkes.

Geschädigte Nerven verursachen oft Schmerzen: Diabetiker können durch ihren gestörten Stoffwechsel eine so genannte diabetische Neuropathie entwickeln, die sich in Empfindungsstörungen und Schmerzen, meist in den Beinen, äußert.

Bei Muskelverspannungen im Schulter-Arm-Bereich und Rückenschmerzen sind Entspannungsübungen sehr hilfreich. Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen vermittelt durch die Abfolge von Anspannen und Loslassen einzelner Körperteile relativ einfach ein Gefühl dafür, wie sich die Entspannung dort anfühlt. Mit etwas Routine können einzelne Übungen auch im Alltag, beispielsweise am Schreibtisch, gut angewendet werden.

Bei allen Schmerzzuständen des Bewegungsapparates neigt man dazu, den betroffenen Körperteil zu schonen. Doch ist gerade Bewegung wichtig, um Funktionseinschränkungen möglichst zu vermeiden. Leichte körperliche Betätigung, die die Gelenke schont, ist daher sehr wichtig. Hier eignen sich zum Beispiel Walking oder Nording Walking, Wassergymnastik oder spezielle Gymnastik für Rücken- oder Knieschäden durch den Physiotherapeuten.

Bei Gelenkerkrankungen ist gegebenenfalls eine Gewichtsabnahme sehr wichtig. Jedes Kilo weniger entlastet die Gelenke und vermindert oft schon die Schmerzen.